Bildergalerie
Diagnose Krebs
half past six
Patientenverfügung
klug werden
was gut tut
Kontajkt
Impressum
Uhr

Patientenverfügung - wenn nichts mehr geht 

Wenn es zu Ende geht und ich mich nicht mehr äußern kann, sollen die Angehörigen und Ärzte möglichst wissen, was ich dann will bzw. wollen würde.    

Die Erstellung der Patientenverfügung ist mir schwer gefallen, weil ich kaum verstehe, was die gemachten Aussagen im Fall der Fälle für Auswirkungen haben können bzw. werden. Ich bin dankbar für alle Beispiele und Hilfsangebote. Letztlich musste ich das Ding aber selbst schreiben. Ich musste mir selbst klar werden, was ich will, wann z.B. die Geräte abgeschaltet werden sollen und ich dann sterben werde.  

Wenn Ihr eine Patientenverfügung schreiben sollt, fragt Euch in erster Linie selbst, unter welchen Umständen bzw. wann Ihr eine Lebensverlängerung ausschlagt und bereit seid, den Schritt über das Lebensufer zu gehen. Wie soll es Euch dann gehen (Stichwort: Palliativmedizin)?   

Hier meine Patientenverfügung als Beispiel (Auszug):   

 1. Bestimmungen für meine medizinische Behandlung  

1.1 Behandlungswünsche und Patientenverfügung     

Für den Fall, dass ich meinen Willen nicht mehr bilden oder äußern kann und ich mich entweder aller Wahrscheinlichkeit nach unabwendbar im unmittelbaren Sterbeprozess oder im Endstadium einer unheilbaren, tödlich verlaufenden Krankheit befinde, selbst wenn der Todeszeitpunkt nicht absehbar ist oder bei fortgeschrittener geistiger Verwirrung, verfüge ich Folgendes. Diesen Willen habe ich bewusst formuliert und kommt einer handschriftlichen Fassung gleich.   

  • Ärztliche Begleitung und Behandlung sowie sorgsame Pflege sollen in diesen Fällen auf die Linderung von Beschwerden, wie z. B. Schmerzen, Unruhe, Angst, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen oder andere belastende Symptome gerichtet sein, selbst wenn durch die notwendigen Maßnahmen eine Lebensverkürzung nicht auszuschließen ist.    
  • Für den Fall, dass keine wesentliche Verbesserung meines Zustandes absehbar ist, sollen alle medizinischen Maßnahmen unterbleiben, die mich am körperlichen Sterben hindern.     
  • Diagnostische Maßnahmen oder eine Einweisung in ein Krankenhaus sollen nur dann erfolgen, wenn sie einer besseren Beschwerdelinderung dienen und ambulant zu Hause nicht durchgeführt werden können.   
  • Wenn möglich, möchte ich zu Hause bleiben können und hier die notwendige Pflege erhalten.     
  • Die hier getroffenen Verfügungen sollen über die genannten Situationen hinaus entsprechend auch gelten, wenn infolge einer Gehirnschädigung meine Fähigkeit, Einsichten zu gewinnen und Entscheidungen zu treffen, nach Einschätzung zweier erfahrener Ärzte aller Wahrscheinlichkeit nach  unwiederbringlich erloschen ist und dieser Zustand seit einem Zeitraum von einem halben Jahr besteht oder eine akute Zweiterkrankung hinzukommt, an der ich sterben könnte. Dies gilt für direkte Gehirnschädigung z B durch Unfall, Schlaganfall oder Entzündung ebenso wie für indirekte Gehirnschädigung z B nach Wiederbelebung, Schock oder Lungenversagen.     

1.2 Wertmaßstäbe     

Ich glaube als Christ daran, dass Gott die Welt und auch mich erschaffen hat, mir mein Leben gegeben hat. Er bestimmt auch den Zeitpunkt meines Todes. Mein Leben ist in seiner Hand. Das bedeutet nicht für mich, dass oben genannte Wünsche und Verfügungen diesem widersprechen, sondern Teil der Erfüllung des Willen Gottes sein können.   

Gott habe ich liebend und fürsorglich erlebt, trotz der Krebserkrankung. Trotz des Leides habe ich nur wenig Schmerzen nach der Operation und wenig Nebenwirkungen in der Chemotherapie erlebt. So habe ich schnell wieder Lebensqualität zurück gewonnen. Ich bin davon überzeugt, dass Gott ein Leben mit Lebensqualität will und dass die Dauer des Lebens zweitrangig ist.    

Zu einem lebenswerten Leben gehört für mich insbesondere, am Leben teilhaben zu können. Das beinhaltet z.B. die sinnvolle Kommunikation mit Familienangehörigen und Freunden und möglichst mobil und beschwerdefrei zu sein.   

Ich möchte seelsorgerlichen Beistand durch folgende Person: (Name, Adresse, Telefon/Mobil-Nr.)

Unterschrift des Verfassers

Dortmund, den 15.08.2011

          • __(Unterschrift)______________________
          • Hendrik Sinn
Flötistin am See
[Home] [half past six] [Patientenverfügung] [klug werden] [was gut tut] [Kontakt] [Impressum]